Die Regiments - Standarte

Wir verweilen noch bei der Vitrine, und sehen oberhalb hängend die Standarte des Regiments. Sie wurde für den Bund ehemaliger 4er Dragoner von Hauptmann a.D. Dr. Schmidt im Jahre 1934 gestiftet ( es gab natürlich noch ältere Standarten, welche aber durch Kriegseinflüsse und sonstigen Ereignissen verschollen sind ). Zumeist bei der Kavallerie verwendete man quadratische Ausführungen; weil sie auch kleiner waren und am Pferd mitgeführt werden mussten. Infanterie und andere Einheiten hatten die großen Fahnen und Flaggen.
Unsere Standarte hat die grüne Farbe der Egalisierung des Regiments. Auf der Vorderseite sieht man in der Mitte ein großes F ( Ferdinand ) mit darüber schwebender Krone. Darunter die Schrift: Immer so wie bei Regensburg ! Auf der Rückseite liest man: Bund ehemaliger Kaiser Ferdinand Dragoner.

Anlass dazu waren 1809 die Kämpfe gegen Napoleon. Besonders der 22. und 23. April des Jahres 1809 im Großraum von Regensburg.Armeebefehl des Erzherzog CARL vom 26. April 1809 ( Auszug ) :
„ Dem Feinde jene Vortheile wieder zu entreissen, die die Folge eines gelungenen Anfalles einer überlegenen Cavallerie gegen einzelne Regimenter waren. Kronprinz Ferdinand-Kürassiere haben sich mit Ruhm bedeckt, noch sind mir die Tapferen nicht alle bekannt, die sich Ansprüche auf die Dankbarkeit des Vaterlandes sammelten. “ etc.

Ein golden gesticktes Standartenband „ Immer so wie bei Regensburg “ wurde später von Kaiserin Maria Louise dem Regiment gestiftet.
Der Kommandant der Ferdinand-Kürassiere ( Dragoner Nr.4 ) Oberst Baron von Bechtold erhielt im Anschluss nach den Gefechten den Militär - Maria Theresien Orden verliehen

Von den vielen ruhmreichen Einsätzen des Regiments sei noch ein besonders schwerer Waffengang erwähnt. Die Schlacht an der Piave vom 15. Juni bis zum 21. Juni 1918.
Der Pferde aufgrund des bereits großen Mangels beraubt, bewahrten die Dragoner voll den alten Angriffsgeist. Sie waren am weitesten in den Feindbereich vorgedrungen, vor allem im Raum Zenson und erlitten am 20. Juni durch unerhörtes Trommelfeuer der feindlichen Artillerie schwerste Verluste. Die Linie aber wurde gehalten, der Gegner konnte nicht nachrücken. Der Regimentskommandant war Oberst Karl Freiherr von Vogelsang.
Eingesetzt mit 8 Fußschwadronen, 2 MG Schwadronen, 1er technischen Schwadron, 1 Kampfmittelzug und 1e Beuteschwadron, in Summe etwa 1100 Mann, erlitten die 4er Dragoner bei dieser Offensive den Verlust von 18 Offizieren und 628 Mann.
In den Morgenstunden des 21. Juni wurden die Reste des Regiments vom Infanterieregiment Nr. 106 abgelöst.
Beide hier erwähnten Ereignisse wurden zu Regiments-Gedenktagen erkoren !!!

Die 2011 beschaffte Ersatzstandarte dient als reiner wetterfester Nutz- und Gebrauchs-Gegenstand für die vielen Ausrückungen, aufgrund des bereits sehr schlechten Zustandes der alten ehrwürdigen Standarte.
Wir sehen dann noch eine Standarte mit dem Doppeladler auf gelben Flaggentuch, wie sie von k.u.k. Hoheiten verwendet wurde