An der zweiten Ecke im Museums-Raum

Wir gehen ein paar Schritte und erblicken einige an der Wand hängende Säbeln. Der zu oberste ist ein Infanteriesäbel, darunter ein Kürassiersäbel, dann folgt ein Kavallerie-Mannschaftssäbel und zu unterst befindet sich ein Kosakensäbel.
Unsere 4er Dragoner kamen sehr schnell mit Kosaken-Patrouillen und Abteilungen bereits zu Kriegsbeginn in Berührung. Es war dies im östlichen Grenzgebiet von Galizien und weiter hinausgehend nach Wolhynien und Lodomerien bis fast nach Shitomir, ebenfalls auch in den Karpaten-Regionen. Bei den russischen Truppen gab es eine Vielzahl verschiedener Blankwaffen. Ab 1880 erfolgten Bestrebungen, die Berittenen einheitlicher mit Säbelmodellen auszurüsten. Der hier zu sehende und gut erhaltene Säbel ist eine russische Kosaken – Schaschka als Nachfolgemodell von dem M. 1881.

Auf der anderen Mauerseite sehen wir ein wunderbar gesticktes Gobelin – Bild um das Jahr 1920 mit dem Motiv von zwei sehr schönen Pferdeköpfen. Darunter hängt das zweite große Bild von unserer Dragonerkaserne. Es ist auch der „ Mittelhof “ und man sieht hier unsere 4er Dragoner ebenfalls in der Stärke einer Eskadron und in der Formation - stehen in der entwickelten Linie. Von 1873 – 1883 garnisonierte das gesamte Dragonerregiment Nr. 4 in dieser Kaserne in Wels. Dann standen Teile des Regimentes auch in Salzburg, Wels, Enns, Wiener Neustadt, Wien und anderen Standorten. Außerhalb des Westteiles der Kaserne befand sich eine große Schmiede- und Wagnerhalle für Reparaturen und Erhaltungsarbeiten. Heute erinnert noch der Name Marodenhausstraße an das Marodenhaus ( Sanitätsstelle ) in der Nähe der Kaserne für die stationierten Soldaten. Rund um die Kaserne war damals noch fast nichts verbaut und auf der Seite in Richtung zum heutigen Messegelände hin erstreckten sich einige große freie Felder, welche für das Exerzieren der Kavalleristen zur Verwendung standen. Nach dem 2. Weltkrieg ( während der Besatzungszeit ) wurde auch die Spanische Hofreitschule in dieser Kaserne wegen den Russen not-untergebracht. Bis vor kurzem war in diesen Mauern auch noch der Reiterbund Wels aktiv tätig.